Führung mit Josef Samuel
Wien hat eine lange Tradition individueller Stadtbeschriftung und galt einst als Metropole der Schildermalerkunst.
Im Zuge des Fachunterrichts organisierte Hr. Mst.Friedrich Graf BEd. MEd. einen Lehrausgang zur Veranschaulichung vieler Lehrinhalte in das einzige Schildermuseum Europas in der Mühlgasse 4 im vierten Wiener Gemeindebezirk. Die Schüler wurde schon freundlich beim Eingang von Hr.Josef Samuel begrüßt. Die Führung begann im Außenbereich wo Hr.Samuel die Fassadenbeschriftung und ihre Möglichkeiten allen Schülern näherbrachte.
In der Werkstatt des letzten Schildermaler Wiens zeigt eine Ausstellung seltene Schildermalerarbeiten aus 4 Generationen, die älteste Arbeit datiert aus 1877. Josef Samuel entführt die Besucher in eine längst vergangene Zeit und vermittelt mit viel Fachwissen einen Eindruck der einstmals vielfältigen Aufgaben der Wiener Schildermaler. Der Besuch des Museums gleicht einer Zeitreise in jene goldenen Zeiten, als auch kleine Händler in der Vorstadt mit handgemalten Schildern warben, Schriftzüge sorgfältig konstruiert wurden und die Buchstaben noch Seele hatten.
Den Schülern wurde vom Farbmischen über Skizzen und Arbeiten mit Schablonen das Handwerk des Schildermalers nähergebracht.
Herr Samuel erklärte uns natürlich auch, wie man Farbpigmente zu einer brauchbaren Konsistenz mischt. Marmorlaufer und Farbmühle wurden zum Zerreiben des Farbpulvers verwendet. Diesem Pulver wurde dann Firniss als Fett, Terpentin als Verdünnungsmittel, Kautschuklack und Sikkativ beigefügt und ca. zehn Minuten gerieben. Wir durften natürlich einen Blick in die Laden der Farbpigmente werfen.